28. & 29. Januar 2022: Symposium
Die Ausstellung ist wieder geöffnet und ergänzt durch neue Werke des Bureau Muséals!
Neven Allanic & Bureau Muséal, ateliermob, Park Fiction | Margit Czenki & Christoph Schäfer, Falk Haberkorn, Anna Heringer & Dipdii Textiles, Isola Art Center & out, Kadir van Lohuizen, Keiichi Matsuda, Sim Kyu-Dong, Studio Forage, TAMassociati
Die Lebensform der Zukunft ist die Stadt! Bereits die Hälfte der Menschheit lebt hier. Obwohl die Grenzen des Wachstums längst überschritten sind, nimmt die Welt- und Stadtbevölkerung weiter rasant zu. Millionenstädte und Megacities verbinden sich zu flächendeckenden Metropolregionen wie dem Taiheiyō Belt in Japan (über 80 Millionen Menschen) oder dem BosNYWash (45 Millionen Menschen) an der nordamerikanischen Ostküste. Diese Megaregionen bringen die Natur zum Verschwinden. Städte verbrauchen den Großteil der Energie und stoßen das meiste Kohlendioxid aus. Die katastrophalen Folgen der Erderwärmung wie Dürre und Überschwemmungen treiben weitere Menschen vom Land in die Städte. Der Anteil der Weltbevölkerung auf der Flucht war nie so hoch wie heute. Notgedrungen ist die Zukunft der Stadt Teil der geosozialen Frage nach dem Überleben aller Spezies auf unserem Planeten.
Wären alle innerstädtischen Ziele ohne Auto erreichbar, könnten aus Straßen und Parkplätzen kühlende Stadtlandschaften für Menschen, Pflanzen und Tiere entstehen. Mit visionären Konzepten und nachhaltigen Materialien müsste schon heute weniger gebaut werden, um morgen mehr Menschen gutes Wohnen und Arbeiten zu ermöglichen. Auch die Digitalisierung hat massiven Einfluss auf das urbane Funktionsgefüge. Die Stadt der Zukunft wird smart. Die Chancen sind hoch, dass es sich dabei um ein geschlossenes Geschäftsmodell eines Techgiganten handeln könnte, inklusive ungeahnter Kontrollmöglichkeiten. Jedoch könnte mit digitalen Mitteln dialogischer Demokratisierung auch die Frage „Wem gehört die Stadt?“ neu gestellt werden. Die Entwicklung der Stadt der Zukunft kann nicht allein von oben glücken, sie muss die Bedürfnisse sehr verschiedener Akteurinnen und Akteure einbeziehen, flexibel und widerstandsfähig „sein“.
Wie gestaltet sich Stadtplanung und Architektur für die 99 Prozent der Gesellschaft? Was wäre, wenn sich in der Architektur ein Begriff von Schönheit durchsetzte, der nicht den Luxus für das eine Prozent meinte, sondern als „erste Geste der Fürsorge und Liebe“ (Raul Pantaleo) verstanden würde? Was wäre, wenn sie als „Werkzeug, um Leben zu verbessern“ (Anna Heringer) genutzt würde? Diese Ausstellung stellt elf künstlerische und architektonische Beispiele vor, wie Menschen auf die Herausforderungen aus Klimawandel, Digitalisierung und Migration reagieren. Sie schaut hin, entwirft mal düstere, mal hellere Visionen und zeigt wegweisende Lösungsansätze.
Ein zweitägiges Symposium (28. & 29. Januar 2022) wird aktuelle Herausforderungen, daraus resultierende Leitbilder und deren Bedeutung für Planungsprozesse auf drei Panels mit Fachleuten, Kunstschaffenden und Engagierten diskutieren. Parallel findet das Kunstvermittlungsprojekt „Bauspielplatz Kunst Kammer – Playing with the Rules“ statt. Eine Abschlusspublikation wird das Symposium und die Ausstellung zusammenfassen.
HALLE 14
Zentrum für
zeitgenössische Kunst
Leipziger Baumwollspinnerei
Spinnereistr. 7
04179 Leipzig
officeØhalle14.org
T: +49 341 492 42 02
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag,
11-18 Uhr
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