Der Fachbereich Sozialwissenschaften befürwortet die Bielefelder Erklärung der Gilde Soziale Arbeit e.V.
Die Gilde Soziale Arbeit e.V. ist ein Verein, der 1925 aus dem Geiste der Jugendbewegung heraus gegründet wurde. Er verfolgt seither das grundlegende Ziel, wirtschaftliche und soziale Notstände zu beseitigen und die Soziale Arbeit dafür (weiter) zu entwickeln. Im Zuge der 80. Jahrestagung der Gilde in Bielefeld, welche in diesem Jahr zu Pfingsten unter Coronabedingungen stattfand, entwickelten die Mitglieder und Tagungsgäste die Bielefelder Erklärung 2020 mit dem Titel "Die Gesellschaft während und nach Corona gestalten - Stimmen aus der Sozialen Arbeit". Mit dem Primat von sozialer Gerechtigkeit, Menschenrechten und Menschenwürde wird darin festgestellt, welche Entwicklungen angesichts der Pandemie gesellschaftlich und welche Zu- und Mißstände diesbezüglich im Kontext Sozialer Arbeit deutlich werden. Schließlich wird deklariert, wofür sich Fachkräfte der Sozialen Arbeit - auch als Staatsbürger*innen - nun einsetzen sollten und zwar
- dass daraus eine gesamtgesellschaftliche Lernerfahrung werden kann,
- dass gesellschaftliches Zusammenleben, Konsum u.v.m. von da aus anders gedacht werden kann,
- dass Krisenstabs-Entscheidungen am Gedanken der sozialen Gerechtigkeit ausgerichtet sind,
- dass Entscheidungen zugunsten des Infektionsschutzes Entscheidungen zugunsten der Menschenrechte und der Menschenwürde nicht verdrängen,
- dass das Denken in dieser Situation von den marginalisierten Gesellschaftsmitgliedern ausgeht, und nicht von den Privilegierten.
- dass Adressat*innen Sozialer Arbeit sowie die ihnen beistehenden Fachkräfte aktiv am Krisenmanagement und in allen anderen sie betreffenden Belangen zu beteiligen sind
Quelle: Bielefelder Erklärung 2020, Gilde Soziale Arbiet e.V.
Der Lehr- und Forschungsbereich Sozialwissenschaften der HTWK befürwortet die Bielefelder Erklärung 2020 und ruft zur deren Verbreitung auf.