Materialien & Modelle
Im Modellbau steht eine Vielzahl an Materialien und Bearbeitungsmethodiken zur Auswahl. Hier werden die typischen Modellbaumaterialien kurz vorgestellt und deren Einsatzgebiet anhand unterschiedlicher Modelltypologien vorgestellt. Bitte wenden Sie sich mit Ihren Ideen und Überlegungen an das Werkstattteam, welches Beratung und Hilfestellung bei der Umsetzung geben kann. Die Hochschule stellt grundsätzlich keine Materialien für den Modellbau zur Verfügung, diese müssen eigenständig beschafft werden.
Typische Modellbaumaterialien
Papier & Pappe
Pappe und Karton sind wichtige Modellbaumaterialien. Durch die große Vielfalt in Farbe und Stärke können sie in unterschiedlichster Weise in allen Phasen des Modellbaus eingesetzt werden. Sie sind oftmals kostengünstig und leicht mit einfachen Schneidewerkzeugen zu bearbeiten.
Acryl- & Plexiglas
Diese hochwertigen Kunststoffe werden für die Darstellung von transparenten oder transluzenten Modellkörpern oder Scheiben verwendet. Sie finden meist Anwendung in hochwertigen Präsentationsmodellen. Die Bearbeitung wird in der Regel mit Hilfe von Maschinen getätigt, zudem ist ein größeres Maß an Fachkenntnissen notwendig.
Holz im Modellbau
Holzmodelle werden meist aus weichen, leicht zu bearbeitenden Hölzern gebaut. Hierbei spielen Laubholzarten wie Birne, Kirsche, Ahorn, Birke und Linde eine wichtige Rolle. Durch ihre geringe Maserung entsteht ein homogenes und hochwertiges Erscheinungsbild.
Styrodur
Formbeständige Schaumstoffe, wie Styropor, Styrodur und Styrofoam, lassen sich leicht in ihrer Form verändern und unterstützen damit optimal den Entwurfsprozess. Sie eignen sich sehr gut, um Volumenmodelle herzustellen. Ihre Bearbeitung mit dem Styrocutter ist einfach, präzise und kann leicht erlernt werden.
Holz-/Faserplatten
Großformatige Plattenwerkstoffe wie Lagenholz (Sperrholz, Schichtholz und Lagenholzformteile), Tischlerplatten, Spanplatten und Holzfaserplatten besitzen genau vorhersagbare technische Spezifikationen. Zu finden sind die Plattenmaterialien meist als Modellträger oder in größeren Modellen.
Accessoires
Zum Vervollständigen, Ausstatten oder Verfeinern von Modellen können Accessoires jeglicher Materialität eingesetzt werden. Ihre Auswahl ist abhängig vom Modellmaßstab sowie der gewünschten Darstellungsart.
Fotos: Anna Marks
Modelltypen
In der Architektur kommen je nach Aussagegehalt und Präsentationszweck unterschiedliche Modelltypen zum Einsatz. Nachfolgend sind verschiedene Beispielmodelle dargestellt, die Anregung für die eigene Modellarbeit geben sollen.
Ideenmodelle
Diese Modellart dient dem Zweck, eine Idee oder einen Entwurfsansatz in abstrakter Weise zu verdeutlichen bzw. zu umreißen. Der Maßstab für derartige Modelle spielt häufig keine Rolle. Das Modell gibt zunächst eine grobe Schätzung der Größenverhältnisse sowie der Gliederung, Textur und Struktur wieder. Ausschnitte und Details bleiben hierbei unberücksichtigt.
Formmodelle
Sie dienen der Formfindung für eine Entwurfsaufgabe. Die gewünschte Form entspricht der Entwurfsidee und wird häufig in einem Einsatz- oder Umgebungsmodell erstmalig überprüft. Vor- und Nachteile in Verbindung mit der Formgebung können leicht erkannt und abgeschätzt werden.
Volumenmodelle
Dieser Modelltyp ist maßhaltig und meist im städtebaulichen Maßstab (1:500, 1:1000) ausgeführt. Er steht oft am Anfang eines Entwurfsprozesses. Das Volumen- bzw. Massenmodell ermittelt den Raumbedarf in allen drei Dimensionen. So können grundsätzliche Fragen wie Lichtverhältnisse, Raumaufteilung, Wegesituationen usw. schnell und einfach am Modell gelöst werden.
Arbeitsmodelle
Arbeitsmodelle begleiten den gesamten Entwurfsprozess. Neben den einführenden Ideen-, Form- und Volumenmodellen der Konzeptphase wird eine Vielzahl an Arbeitsmodellen gefertigt. Je nach Entwurfsaufgabe sind derartige Modelle in allen Maßstäben zu finden. Die Modelle bleiben veränderbar, sind jedoch maßhaltig und verfolgen den Zweck, komplizierte Entwurfsprobleme zu klären.
Präsentationsmodelle
Diese Modellart gibt das Entwurfsergebnis wieder ist damit unveränderbar und repräsentativ. Sie stehen in aller Regel am Ende der Entwurfsplanung. Meist sind die verwendeten Materialien hochwertig und es ist notwendig, Maschinenwerkzeuge zu nutzen. Inhaltlich werden unter anderem maßstabsabhängige Fragen des Betrachters beantwortet. Durch die gezielte Auswahl der Materialien können einzelne Entwurfskriterien verstärkt und herausgearbeitet werden.
Prototypen
Sie sind Einzelstücke oder Kleinserien, die in der funktionalen Arbeitsweise dem auszuführenden Objekt sehr nahe kommen. In der Architektur findet man derartige Prototypen häufig in der Innenraumplanung. Hier werden z. B. Schränke, Tische oder Sitzmöbel entsprechend des Entwurfs im Maßstab 1:1 oder 1:2 gefertigt.