Cyril Pfander hatte im Fach Baukonstruktion III Master WS 17/18 (Prof. Anthusa Löffler) einen Entwurf mit dem Titel "Leca" entwickelt. Dabei handelt es sich um die Entwicklung eines Naturschutzzentrums in der Nähe des westfälischen Ortes Rheine. Cyril Pfander reichte diesen Entwurf beim deutschlandweiten Studentenwettbewerb "Urban Mining Student Award 2018" ein und erhielt unter 61 Arbeiten einen 3. Preis. Insgesamt wurden zwei erste Preise, zwei dritte Preise und fünf Anerkennungen vergeben.
Die Arbeit überzeugte die Jury insbesondere durch die geschickte Wiederverwendung recycelter Gerüstbohlen als ein demontables Stecksystem, sowie durch die gute Darstellung atmosphärischer Raumqualitäten.
Cyril Pfander fasst seine Entwurfsgedanken wie folgt zusammen:
Urban Mining leva [ˇleːva] : Leben Im Sinnbild des schwedischen Wortes für Leben, soll dieser Ort die Grundlage für das direkte und freie Erfahren der Natur sein. Natur sollte nicht ausgestellt, sondern erlebt werden. Das Naturschutzzentrum Leva liegt im westfälischen Dorf Rheine in einem Naturschutzgebiet. Der Entwurf orientiert sich an den Langhäusern der Wikinger und an den traditionellen japanischen Minkahäusern. Die Naturverbundenheit dieser Kulturen wird adaptiert und modern interpretiert. Der Wunsch mit einem urtümlichen und natürlichen Gebäude dem Naturschutzgebiet gerecht zu werden, wird mit lokalen und wiederverwendbaren Materialien erfüllt. Auf dieser Grundlage minimiert der Entwurf die geforderten Vorgaben, überlagert Nutzungen oder versucht sie in den natürlichen Umgebung zu integrieren. Eine einfache, Low-Tech Konstruktion steht im Vordergrund. Das Tragwerk besteht aus alten Bohlenbrettern, die aus dem Gerüstbau nach dem Cradle to Cradle Prinzip wieder verwertet werden. Die Dachdeckung wird durch Winterroggenstroh realisiert, einem regionalen und historischen Baustoff der das üblich genutzte Reet ersetzt. Das Gebäude bindet sich zurückhaltend in die Natur ein und wird Teil dieser.
Die Auszeichnung erhielt Pfander für sein vielfältig nutzbares Naturschutzzentrum und dessen Verortung in dem ehemaligen Kalkabbaugebiet „Waldhügel“ wie auch für seine baukonstruktiven Ideen zur Verwendung recyclefähiger Materialen. Im Vordergrund seiner Überlegungen bei dem Entwurf eines umweltpädagogischen Lernstandortes als Naturschutzzentrum in dem vorhandenen Naturschutzgebiet war dabei die Verwendung eines demontablen Konstruktionssystems unter Berücksichtigung eines bewusst minimalen „footprints“ in dieser sensiblen Umgebung.
Zum Award
Der Urban Mining Student Award Architektur zeichnet Konzepte, Ideen und Strategien zur Förderung einer konsequenten Kreislaufwirtschaft aus. Er prämiert Entwürfe und Konstruktionen für Neubauten, Umbauten und Erweiterungen unter besonderer Berücksichtigung der Umwelt- und Ressourcenschonung.
Ausgelobt wurde er vom Lehrstuhl Baukonstruktion, Entwurf und Materialkunde der Bergischen Universität Wuppertal gemeinsam mit dem Urban Mining e.V. und agn Niederberghaus & Partner.