Bremmer-Preis 2020
Das Preisgericht tritt am 07.01.2020 um 13:50 Uhr zusammen.
Es besteht aus:
- Prof. Dorothea Becker (Prof. HTWK)
- Prof. Gerhard Bremmer (Stifter)
- Prof. Hubert Herrmann (Prof. HTWK)
- Prof. Harald Stricker
- Prof. Dipl.-Ing. Architektin Petra Wollenberg
Als Leiterin der Gutachtersitzung wird Prof. Dorothea Becker gewählt.
Es wurden 30 Arbeiten eingereicht. Es wurden 30 Arbeiten zur Wertung zugelassen und gewertet.
Die Liste der Verfasser*innen mit den Kennnummern 01 bis 30 versehenen Arbeiten liegt diesem Protokoll bei.
Präsentation durch die Verfasser*innen
Im Rundgang wurden die Arbeiten von den Studierenden im Rahmen von Kurzvorträgen (5 – 10 Minuten) vorgestellt, die Jury hatte dabei die Gelegenheit, nicht wertende Fragen zum Inhalt zu stellen.
Bewertungsrunde 1
Folgende Arbeiten werden nach einer ersten Bewertung einstimmig ausgeschieden und somit nicht weiter berücksichtigt:
Arbeiten 1, 2, 5, 6, 7, 9, 10, 11, 12, 17, 18, 19, 21, 23, 24, 26, 27, 28, 29
Bewertungsrunde 2
Folgende Arbeiten werden nach einer zweiten Bewertung mehrheitlich ausgeschieden und somit nicht weiter berücksichtigt:
Arbeiten 4, 7, 22, 30
Engere Wahl
In die engere Wahl der Preisträger werden folgende Arbeiten genommen:
Arbeiten 8,13,14,15,16 20,25
Preisverteilung
Die Jury vergibt einstimmig 3 Preise und drei Anerkennungen vergeben:
- 3 gleichrangige Anerkennungen: Arbeiten 15, 20 und 25
- 3 gleichrangige Preise: Arbeiten 8, 13 und 16
Die Arbeit 14 verbleibt in der engeren Wahl.
Die Jury kommt einstimmig überein, dass das zur Verfügung stehende Preisegeld in Höhe von 1.500,- EUR wie folgt verteilt wird:
- 3 gleichrangige Anerkennungen jeweils 100,- EUR
- 3 gleichrangige Preise: jeweils 400,- EUR
Belobigung der ausgezeichneten Arbeiten
Preise
Preis
Arbeit Nr. 16
Titel: „Bridge2Future “Schinkel-Wettbewerb
Neubau der Landeszentralbibliothek in Berlin
Verfasser: Christoph Frömmigen / Ludwig Hinsken
Modul: Konzeptionelles Entwerfen MA-Studiengang / 3. Sem.
Betreuer: Prof. Mag. Arch. Hubert Hermann
Die Amerika Gedenkbibliothek in Berlin soll zur Landeszentralbibliothek Berlin erweitert
und konzeptionell der Ort „Bibliothek“ in die Zukunft weiter gedacht werden.
Die Aufgabenstellung war Thema des bundesweit ausgelobten Schinkel-Wettbewerbs.
Anstelle einer Setzung der überaus großen geforderten Baumasse zum Bestandsgebäude
der Amerika Gedenkbibliothek, haben die Verfasser das Neubauvolumen in den Untergrund „gedrückt“ und diesen eigenständigen Entwurfsansatz überzeugend konsequent verfolgt.
Die neue Funktion wird jedoch nicht unsichtbar und zeigt sich im Stadtraum als gebaute Landschaft. Es entsteht ein entsteht eine bewegter begrünter Freiraum.
Durch Höfe werden die tiefliegenden Aufenthalts- und Arbeitszonen der Bibliothek
aufgewertet, es entsteht eine konzentrierte Bibliothekslandschaft, die eine überzeugende Weiterentwicklung der Bibliothek zu einem urbanen Lern- und Kommunikationsort darstellt.
Preis
Titel: Exilmuseum Berlin
Verfasserin: Johanna Sauer
Modul: Kontextuelles Entwerfen BA-Studiengang / 4. Sem., hier 6. Sem.)
Projektbetreuung: Prof. Tobias Wenzel
Wie übergroße Schwellen der ehemaligen Gleise stehen die offen gestellten Wandscheiben
aus Sichtbeton hinter den baulichen Resten des ehemaligen Anhalterbahnhofes
in Berlin, sie geben Halt und verweisen zeichenhaft auf den besonderen Ort.
Die Architektur mit einer radikal reduzierten wie angemessenen Sprache und Materialität
entwickelt sich überzeugend und konsequent ausschließlich aus der konzeptionellen Idee. Es entsteht ein räumlich spannender und für die Nutzung ästhetisch sehr angemessener Raum.
Über räumlichen Verknüpfungen der Betonkörper mit dem darunterliegenden Museum verwebt sich das „Oben“ mit dem „Unten“, das Gewesene und das Neue, die Geschichte und die Zukunft. Es entsteht ein Ort, der das Thema Flucht und Vertreibung auch allgemein gültig erfahrbar macht.
Preis
Titel: LichtRaum: Lumen Aqua
Verfasser*innen: Sophie Lindt, Julia Färbinger, Quirin Grubert, Lukas Binner
Modul: Baukonstruktion 2. Sem. BACHELOR
Projektbetreuung: Prof. Frank Schüler
Die Gruppenarbeit entstand im Ergebnis einer gemeinsamen Aufgabenstellung der Module Plastisches Gestalten, Baukonstruktion II mit dem Schwerpunkt Mauerwerksbau, Architekturdarstellung und CAD im 2. Semester des Bachelor-Studiengangs.
Es sollte ein konzeptionell einfacher, massiver Raum entwickelt werden, im dem in besonderer Weise das Thema „Licht“ eine raumtragende Rolle spielt.
Die Gruppe der Verfasser*innen erarbeitete für ihr Projekt „Lumen Aqua“ einen rhythmisch gegliederten Kubus mit langgestreckten, hohen Räumen. Die eingesetzten raumbildenden Elemente ermöglichen einen inszenierten Lichteinfall, der seinerseits die charakteristische Formensprache des Bauwerks betont.
Die Bauteile wurden präzise entwickelt bzw. räumlich gefügt, um die gewünschten Lichtstimmungen und einen gezielt platzierten Lichteinfall zu erzeugen. Im Kern des Gebäudes liegt der Fokus liegt auf dem Spiel von Licht und Wasser, das zum Schwimmen gedacht ist.
Die Jury überzeugte die konzentrierte und intensive Auseinandersetzung mit dem Thema „Licht im Raum“ und die sichere Zonierung und Gliederung des Raumes. Über Skizzen ist der Entwurfsprozess sehr gut dokumentiert, anhand eines großen Modells M 1:20 wurde der Entwurf optimiert. Und alles mit einer konsequenten Reduktion auf die absolut notwendigen baulichen Elemente, was im 2. Semester Bachelor ziemlich bemerkenswert ist.
Aber: Vielleicht muss man nicht unbedingt schwimmen? Das Waten durch knöchelhohes Wasser - behutsam oder laut patschend – wäre ggf. auch ok, da muss man auch nur Schuhe ausziehen und die Hose aufkrempeln...
Anerkennungen
Anerkennung
Arbeit Nr. 15
Titel: „activate.participate.populate“ – Athenaeum der Architektur in Rio
Verfasserinnen: Antonia Strigl und Julia Fiedler
Modul: Konzeptionelles Entwerfen MASTER
Betreuer*in: Prof. Becker/Prof. Schüler
In dem von der UNESCO international ausgelobten Wettbewerb Athenaeum for Architecture“ war grundsätzlich aufzuzeigen, wie ein Ort des Dialogs und der Diskussion über die Zukunftsfragen der Architektur aussehen kann.
Das Projekt ist die gelungene, anregende wie legere Antwort auf die Frage, wie dieser Kommunikationsraum auf dem Wasser vor Rio de Janeiro und vielleicht auch nur dort, als ein gemeinsamer Erfahrungsraum aussehen kann. Ein Ort, der Partizipation einfordert und Improvisation zulässt und das das sehr Spezifische des Ortes aufgreift. Die Ver- und Entsorgung wird verantwortungsvoll und nachhaltig organisiert und selbstverständlich wie lässig im Konzept berücksichtigt. Architektur wird strukturierender Rahmen für Interaktion und selbstbestimmte Prozesse der Menschen, die sich dort zusammenfinden - eine wahrlich zukunftsweisende Haltung.
Anerkennung
Arbeit Nr. 20
Titel: “Swaying Straws“
Verfasser: Fabian Eidner und Theodor Reinhardt
Modul: Studium Generale
Betreuer*in: Prof. Stahr
Die Jury überzeugte das systematische wissenschaftliche Vorgehen sowie die Ernsthaftigkeit der Verfasser das System hinsichtlich seiner konstruktiven wie gestalterischen Potenziale auszuloten und eben auch zu produzieren.
Digitale Werkzeuge, von der Software bis in der Produktion von Bauelementen, eröffnen für die Gestaltung von architektonischen Räumen neue Potenziale. Die freie Form bedarf jedoch des präzisen Systems für deren Konstruktion, das zeigt diese Arbeit überzeugend.
Anerkennung
Arbeit Nr. 25
Titel: „Aushub A“
Verfasserin: Hanna Sturm
Modul: Positionen 6. Semester BA
Betreuer*in: Prof. Menting
Zitat aus der Arbeit:
Eine hellgraue Wand stößt rechtwinklig gegen eine blaue. In beiden befindet sich die gleiche Tür mit dunkelgrauem Rahmen und hellgrauem Blatt. Nur wirken die Grautöne vor hellgrau blau, vor blau hellgrau. Eine Frau öffnet die Tür der hellgrauen Wand und betritt den Raum dahinter. Durch die Veränderung des Winkels liegt das Türblatt der grauen nun vor der blauen Wand, ist grau, wie die Tür neben sich, wird erst wieder blau, als die Frau den Raum verlässt und die Tür hinter sich schließt.
100 Jahre Bauhaus...
Die Arbeit beschreibt das Bauhausgebäude in Dessau und entstand genau dort. Im Mittelpunkt steht das individuelle und präzise Erspüren dieses Ortes mit allen Sinnen und erzählt den schon so oft erzählten Raum noch einmal neu - vermittelt und ästhetisch überzeugend aufbereitet über Fotografien und kurze, inspirierende Texte.
Nach 100 Jahren Bauhaus eine wieder neue Aufforderung sich diesen besonderen Raum zu erschließen.
Die Bekanntgabe der Preisträger*innen erfolgt am 8.1.2020, ab 19:00 Uhr (LI415).
Bis dahin wird Stillschweigen bewahrt.
Den Bericht der Jury trägt D. Becker vor, G. Bremmer führt kurz ein und übergibt die Urkunden und das Preisgeld (Scheck).
Die Sitzung der Jury endet um 19: 45 Uhr.
aufgestellt:
Prof. Dorothea Becker