Die Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften der HTWK Leipzig trauert um Prof. Dr. Lothar Stock, der am 27.07.2024 verstorben ist.
Nach mehrjähriger beruflicher Tätigkeit im Bereich der Gemeinwesenarbeit sowie der Interessenvertretung und Selbstorganisation von Menschen in Armutssituationen sowie als Geschäftsführer eines Wohlfahrtsverbandes wurde Lothar Stock zum 01.03.1999 als Professor für Sozialarbeitswissenschaft mit den Schwerpunkten Methoden der Sozialen Arbeit / Gemeinwesenarbeit und Sozialpolitik an die HTWK Leipzig berufen.
Im Rahmen der akademischen Selbstverwaltung war er an der damaligen Fakultät Sozialwesen bzw. Angewandte Sozialwissenschaften unter anderem als Studiendekan und von 2003 bis 20212 als Dekan tätig. Von 2012-2014 gehörte er dem Vorstand des Fachbereichstags Soziale Arbeit als bundesweitem Zusammenschluss von Fachbereichen bzw. Fakultäten im Bereich Soziale Arbeit an.
Seine durch zahlreiche Publikationen nachgewiesenen Arbeitsschwerpunkte lagen in den Bereichen Soziale Stadtentwicklung, neue Formen der Bürgerbeteiligung, bürgerschaftliches Engagement, Arbeitslosigkeit/ Krise der Arbeitsgesellschaft/ Perspektiven des Sozialstaats, Sozialberichterstattung, Armutsforschung und kommunale Sozialpolitik.
In besonderer Weise hat er sich – auch nach seiner Emeritierung im Jahr 2018 – mit dem Community Organizing beschäftigt, einer Methode, die allgemein als aktivierende Beziehungsarbeit zum Aufbau von Bürger*innen-Organisationen definiert wird, etwa in einem benachteiligten Stadtteil. Lothar Stock war Gründungs- und Vorstandsmitglied des Forums Community Organizing (FOCO e.V.) und hat mit seinen wichtigen Erfahrungen und seiner Expertise etliche Sozialarbeiter*innen im Zertifizierungsprogramm Community Organizing des FOCO e.V. an der HTWK ausgebildet und geprägt.
Wir verlieren mit Prof. Dr. Lothar Stock einen engagierten Kollegen, dem die Fakultät viel zu verdanken hat. Er wird uns in Erinnerung bleiben, als Mensch, dem die soziale Gerechtigkeit und die Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben besonders am Herzen lag, aber auch als Kollege, der beharrlich für eine eigenständige und selbstbewusste Profession der Sozialarbeitenden gestritten hat.
Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften